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2. Platz für E-Lastenfahrrad

Erfolge beim Wettbewerb Jugend Innovativ

v.l.n.r.: Selina Spiessberger, Lukas Jesenko, Maximilian Standhartinger, Hannes Stadler

Ein zweiter Platz in der Kategorie „Sustainability“ und ein Anerkennungspreis in der Kategorie „Science“ – Projekte aus der HTL Braunau waren wieder sehr erfolgreich beim Wettbewerb Jugend Innovativ.

Jugend Innovativ ist der größte und wichtigste Wettbewerb für Nachwuchsforscher/innen in Österreich. 438 Projekte wurden im vergangenen Jahr eingereicht, aus denen 79 Halbfinal-Teams und schlussendlich 35 Finalteams ausgewählt wurden. Von Dienstag, 4. bis Donnerstag, 6. Mai fand nun in Wien das Finale dieses Wettbewerbs statt. Die HTL Braunau freut sich sehr, dass zwei Teams aus der Schule beim Finale vertreten waren. Das Projekt „E-Lastenfahrrad“ erreichte in der Kategorie „Sustainability“ den 2. Platz und das Projekt „Potentiostat für eine Direkt-Ethanol-Brennstoffzelle“ wurde mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.

2. Platz für das Projekt „E-Lastenfahrrad“ in der Kategorie „Sustainability“

Lukas Jesenko und Maximilian Standhartinger haben sich bei ihrem Projekt mit der Konstruktion und den Bau eines Prototypen eines elektrischen Lastenfahrrades beschäftigt. Ihre Entwicklung ist als Modell für die Fertigung von Fahrrädern im IPLS/León, der Partnerschule der HTL in Nicaragua gedacht.
„Ich war vor zwei Jahren in Nicaragua und hab‘ dabei gesehen, dass viele Güter und Personen mit Fahrrädern transportiert werden. Die schwierigen Straßenverhältnisse und die oft mangelhaften Lastenfahrräder führen dazu, dass die Fahrer enormen Anstrengungen sowie Risiken ausgesetzt sind. Aus diesem Grund war ich sofort Feuer und Flamme, als die Idee auftauchte, für die ARGE Schulpartnerschaft einen Umbau-Satz für ein elektrisches Lastenfahrrad zu entwickeln, das dann in Nicaragua oder auch in anderen Ländern Verwendung finden kann“, erzählt Lukas Jesenko von der Entstehung der Projektidee.

In intensiver Arbeit hat er nun zusammen mit seinem Projektpartner Maximilian Standhartinger ein solches entwickelt sowie ein Fahrrad zu einem vollwertigen Lastenfahrrad mit E-Antrieb umgebaut. Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass dieser Umbau mit einfachem Werkzeug und ohne großem Maschinenaufwand möglich ist. Zusätzlich war es den beiden Mechatronikern ein großes Anliegen, das Projekt zu einem leistbaren Preis abzuwickeln. Konkret haben sie den Rahmen des Lastenfahrrades entsprechend konstruiert und dabei sowohl auf geringes Gewicht, aber auch auf große Stabilität geachtet. Der Faktor Gewicht war auch für die Akkulaufzeit von großer Bedeutung. Ein Photovoltaik-Panel hilft sowohl bei der Beleuchtung als auch bei der Absicherung des Lastenfahrrades. Bei der Auswahl der Bauteile war ihnen besonders wichtig, dass diese auch in weniger entwickelten Ländern möglichst kostengünstig erhältlich sind, damit im Schadensfall schnell und günstig repariert werden kann. Die Elektronik wurde so eingebaut, dass Beschädigungen vermieden werden, aber auch das Diebstahlrisiko minimiert ist.

„Ich bin vom Resultat des Projekts begeistert und ich freu‘ mich sehr, dass die beiden Projektanten nun auch große Anerkennung durch den 2. Platz beim wichtigsten Jungforscher-Wettbewerb erhalten“, erklärt Werner Lengauer, der Obmann der ARGE Schulpartnerschaft, der sich auch bei den betreuenden Lehrern Johann Eisner und Anton Deschberger sehr herzlich bedankt.

Der Prototyp des Lastenfahrrades wird momentan noch ausgiebig getestet und mit dem nächsten Container nach Nicaragua verschifft, wo er für die Werkstätte des IPLS, der Partnerschule der HTL Braunau in León/Nicaragua, als Modell zur Verfügung steht.

Anerkennungspreis für Potentiostat für eine Direkt-Ethanol-Brennstoffzelle in der Kategorie „Science“

Selina Spiessberger und Hannes Stadler haben sich in ihrer Diplomarbeit mit der Optimierung einer Direkt-Ethanol-Brennstoffzelle beschäftigt. Sie haben ein Potentiostat, ein Gerät zur Regulierung der Spannung in der Zelle, entwickelt.
„Im Bereich der Automobilindustrie wird derzeit daran geforscht, die Batterie, die in Elektroautos verwendet wird, durch Brennstoffzellen zu ersetzen. Eine Option zur Wasserstoffbrennstoffzelle ist die Ethanol-Brennstoffzelle. Ethanol ist im Gegensatz zu Wasserstoff sehr umweltfreundlich. Ethanol wird durch einfaches Destillieren hergestellt und verursacht somit keine Schädigung für die Umwelt. Auch die Lagerung ist wesentlich einfacher, da Ethanol flüssig ist und nicht schnell mit anderen Stoffen reagiert. Um diese Brennstoffzelle zu optimieren, arbeiten wir an einem Potentiostat, mit dem wir die Spannung in der Zelle regulieren“, umreißen Selina und Hannes den Ausgangspunkt ihrer Diplomarbeit.
Bei ihrem Projekt, das unter Betreuung von Robert Berger und Josef Wagner entstanden ist, benutzen sie einen Mikrocontroller, der eine elektrische Schaltung regelt und dafür sorgt, dass eine konstante Energie geliefert wird. Die beiden Bioniker haben eine Direkt-Ethanol-Brennstoffzelle gebaut, entsprechende Messungen durchgeführt und dann eine Platine für das Potentiostat entwickelt. Die Programmierung des dazugehörenden Mikrocontrollers ist weitgehend abgeschlossen.
„Wir gratulieren unseren engagierten, interessierten und sehr fleißigen Projektanten sehr herzlich zum Anerkennungspreis beim Wettbewerb Jugend Innovativ. Aus 450 Projekten in die Ausscheidung der letzten 35 zu kommen und dort einen Anerkennungspreis zu erhalten ist eine Freude und ein Beweis, dass gute Arbeit geleistet wurde“, erklären Robert Berger und Josef Wagner.

Dank durch die Schulleitung

„Ich bedanke mich bei allen Schülerinnen und Schüler, die sich heuer bei Jugend Innovativ beteiligt haben. Insgesamt wurden ja 31 Projekt aus der HTL Braunau eingereicht, sieben Projekte – von 17 aus Oberösterreich – haben das Halbfinale erreicht und die beiden sind nun beim Finale sehr erfolgreich gewesen. Ich gratuliere den Teams und ihren Betreuern sehr herzlich zu den Erfolgen“, erklärt Dir. Hans Blocher, der zum Abschluss des Wettbewerbes selbst nach Wien gefahren war.