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Zu Besuch in der Partnerschule

12 Personen auf Exkursion zur Brother Konrad School in Lira/Uganda

Eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler der HTL Braunau war im Rahmen der Schulpartnerschaft mit der Brother Konrad School in Lira/Uganda im Sommer 2018 vier Wochen in Uganda. Sie haben dort Projekte realisiert, Freundschaften geschlossen und die Schönheiten des afrikanischen Landes kennengelernt.

Mehrere Monate lang haben sich insgesamt 12 Personen auf ihre Exkursion nach Uganda, zur Brother Konrad School in Lira/Uganda, der Partnerschule der HTL Braunau, vorbereitet. Sie haben sich mit der Literatur und Kultur Afrikas bzw. Ugandas auseinandergesetzt, haben sich mit Umgangsregeln für ein tropisches Land vertraut gemacht und haben sich mit dem Thema Entwicklungszusammenarbeit beschäftigt. Unter Leitung von Teresa Bachinger, Werner Lengauer und Bruno Plunger sind sie dann am Freitag, 22. Juni zu ihrer Reise nach Uganda aufgebrochen. Sie wurden in der Partnerschule sehr, sehr herzlich willkommen geheißen und haben dann bis zu ihrer Rückkunft am 22. Juli Land und Leute kennen und schätzen gelernt.

Bereits die ersten Tage waren voller neuer Eindrücke. Von der interessanten Hauptstadt Kampala mit Besichtigung des Nationalmuseums und Aufenthalt auf diversen Märkten ging es drei Tage in die Weiten Ugandas nach Jinja, wo die Anschaffung einer Solaranlage projektiert wurde. Eine Fahrt auf dem Victoria-See und die Besichtigung des Ursprungs des (Weißen) Nils waren weitere Höhepunkte.

An diese erste „Erkundungsfahrt“ schloss sich dann der Aufenthalt in der Brother Konrad School, der Partnerschule der HTL Braunau in Lira. Die Teilnehmer/innen arbeiteten gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Partnerschule an verschiedenen Projekten. So wurden fünf große LED-Beleuchtungskörper am Schulgelände aufgestellt, die durch Solarzellen gespeist werden und für eine gute Beleuchtung des Schulgeländes sorgen. Ein großes Projekt war die Inbetriebnahme eines PC-Raums. Es wurden 30 PCs angeschafft, die entsprechend aufgesetzt und in einem Netzwerk verbunden wurden, auch die Ausstattung mit Tischen und Stühlen wurde getätigt. Auf dem Schulgelände wurden die Beleuchtung mit LED-Lampen und Bewegungssensoren aufgerüstet und für den Werkstättenunterricht wurden drei Installationstafeln gebaut. Kleinere Projekte beschäftigten sich mit dem Pflanzen von Bäumen und dem Aufstellen von Abfalleimern. „Ich hab‘ mich sehr über den engagierten Zugang unserer Schülerinnen und Schüler zu den Projekten gefreut. Sie haben sofort zugegriffen und haben ihre handwerklichen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt“, meint Bruno Plunger, der für die Umsetzung der Projekte Sorge getragen hat.

Ein besonderer Höhepunkt der Reise war der Besuch des Murchison-Falls-Nationalparks. Dieser hat seinen Namen vom Murchison Wasserfall, bei dem der Viktoria-Nil, der zum Weißen Nil gehört, über 43 Meter in die Tiefe stürzt. Bekannt ist der mehr als 5000 km2 große Park vor allem für seine vielfältige Tierwelt – so gibt es dort Elefanten, Giraffen, Löwen, Büffel, Warzenschweine, Affen, verschiedene Antilopenarten und vieles mehr zu sehen. Am Nil gibt es Nilkrokodile und Flusspferde zu bewundern, besonders imposant ist aber der mächtige Wasserfall, der von der Seite, aber auch auf vom Schiff aus besichtigt wurde. „Mich hat der Nationalpark sehr beeindruckt. Die Fahrt am Nil zum Wasserfall, die vielen Tiere, die man sonst nur aus Filmen kennt, die unterschiedliche Vegetation und die schönen Sonnenuntergänge haben mir sehr gefallen“, so eine Schülerin über die Safari im Nationalpark.

Die Gäste aus Braunau waren direkt in der Schule untergebracht. Ein Wochenende durften sie dann bei ihren Projektpartnern zu Hause verbringen. „Ich war am Anfang etwas unsicher, was den Aufenthalt in der Gastfamilie angelangt, aber es war berührend, wie offen und herzlich ich in der Gastfamilie aufgenommen wurde“, erzählt ein Schüler. „Die Tage bei der Gastfamilie haben einen besonderen Einblick in das Leben in Uganda ermöglicht“, waren sich die Teilnehmer/innen einig.

Die Freizeit wurde durch verschiedene Aktivitäten bereichert – so bekamen die HTLer/innen eine erste Einführung in afrikanische Tänze und lernten am offenen Feuer zu kochen und Speisen nach traditionellen Formen vor- und zuzubereiten. Besonderes Interesse haben auch die Besuche am Markt in Lira geweckt – hier gab es die unterschiedlichsten Eindrücke zu erleben. „Sehr gefallen hat mir auch der Besuch des Sonntagsgottesdienstes – die Lebendigkeit, mit der hier gefeiert wurde, hat mich beeindruckt“, erzählt eine Schülerin, die auf den hohen Stellenwert von Religion im Denken und Handeln der Menschen in Uganda hinweist. Besondere Freude hat sowohl den Braunauer Schüler/innen als auch den Gastgeber/innen das Abschiedsfest gemacht – mit Seilziehen, Sackhüpfen, simuliertem Schifahren und diversen Stationen bei einem Hindernis-Parcours gab es viel zu lachen und angeregte Unterhaltungen.

Teresa Bachinger, Werner Lengauer und Bruno Plunger ziehen eine sehr positive Bilanz der Reise. „Jakob Pichler, unser Zivildiener in der Brother Konrad School, hat im Vorfeld umfangreiche Vorbereitungen getätigt und zum erfolgreichen Ablauf viel beigetragen. Den Schüler/innen hat die Reise sehr gut gefallen, obwohl manchmal mühsame Arbeiten an den Projekten anstanden und auch die Ernährungsumstellung für manche gewöhnungsbedürftig war. Die große Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft unserer Partner in Uganda, aber auch die wunderschöne Landschaft hinterlassen einfach einen bleibenden Eindruck und auch die konkreten Projekte tragen zur Zufriedenheit bei“.

Im September 2018 wird wieder ein Zivildiener aus der HTL Braunau in die Brother Konrad School kommen und hier mithelfen. Außerdem wird auch ein Lehrer aus der Brother Konrad School Österreich besuchen und hier den HTL-Aufbau kennenlernen. Eine Reihe von Projekten ist bereits in Planung und spätestens in zwei Jahren wird es wieder eine Reise nach Uganda geben.